Waiting for Specters
Warten
auf
Gespenster
ÜBER DAS PROJEKT
<Warten auf Gespenster> ist ein partizipatorisches Kunstprojekt über das nach Paragraf 7 des Gesetzes über die nationale Sicherheit Südkoreas (National Security Law – NSL) gesetzlich verbotene Zusammentreffen von Nordkoreanern und Südkoreanern.
„Wollen wir uns treffen?“ ist ein einfacher alltäglicher Satz. Aber es gibt eine Ausnahmesituation, in der man ihn nicht bedenkenlos sagen kann.
Eunbi Kwon kommt aus Südkorea, aus dem einzigen geteilten Land, in dem der Kalte Krieg noch bis heute andauert. Es ist Südkoreanern gesetzlich verboten (Nationales Sicherheitsgesetz in Südkorea) innerhalb beider Teile Koreas zu reisen, um Nordkoreaner zu treffen oder diese zu kontaktieren. Auch außerhalb Koreas, egal in welchem Land der Welt, ist es verboten sich zu treffen.
Obwohl der sogenannte ‚südkoreanische McCarthyism’ auf BürgerInnen einen starken Einfluss hat, hat Eunbi Kwon eine seltene Erfahrung sammeln können.
Vor 11 Jahren (2005) hat sie zum ersten und einzigen Mal Nordkorea besucht. Es gab ein besonderes Zusammentreffen zwischen nord- und südkoreanischen StudentInnen. Dort lernte sie eine nordkoreanische Studentin kennen. Die beiden Koreanerinnen hatten sich zum Abschied „Auf Wiedersehen!“ gesagt. Aber nach diesem Zusammentreffen war kein Kontakt mehr möglich. Weder darf Eunbi Kwon erneut nach Nordkorea fliegen, noch kann sie einen Brief senden.
Aber Eunbi Kwon (aus Südkorea) versucht eine Utopie zu formulieren, in der sich die Menschen zweier gegensätzlicher politischerSysteme begegnen, um miteinander zu reden.
Sie fordert damit ein gesetzlich verbotenes Treffen zwischen Nord- und Südkoreanern heraus.
BIO
Eunbi Kwon, geboren in Seoul, Südkorea. Seit 2006 arbeitet als Künstlerin, besonders im Bereich Kunst im öffentlichen Raum und partizipatorische Kunst. Neben künstlerischer Tätigkeit wirckt seit 2013 als Korrespondentin und Autorin.